Luna

Luna, auch Lunchen oder "das Mistpony" genannt, je nach "Tagesform" (ihrer wie auch meiner), wurde im Spätsommer 1998 eineinhalbjährig von meiner damaligen Reitbeteiligung und Freundin gekauft. Das Geld war knapp, aber die Liebe auf den ersten Blick trotzte allen Vernunftsargumenten - der Vater ritt sich wie ein Sofa..

 

Das Verladen ging kinderleicht, Luna folgte einem Leckerli auf den Hänger, als hätte sie nie was Anderes getan. Beim Transport dachten wir mehrfach, wir hätten sie verloren - kein Stampfen, kein Poltern, aber tatsächlich stand Lunchen nur zufrieden vor ihrem Heu.

 

Ponys tun alles für Essen..

 

In der Herde war sie nur bedingt bereit sich unterzuordnen - ihr Gegenüber mußte sich dafür im Ernstfall als größere Zicke erweisen, was Ramirah leider nicht tat, Ribah allerdings sehr wohl, womit wir lange Zeit die seltsame Konstellation hatten, dass jede der Damen über einer aber unter der anderen stand.

 

Unsere Zäune und Ställe wurden von diesem Tag an deutlich stabiler, oftmals "aus der Not heraus".

 

Ponys sind wandelnde Terminatoren..

 

Im Rahmen eines nicht genehmigten Gesamtfamilienausflugs (jemand hatte bei beiden Sommerweiden fein säuberlich über diverse Pfosten die Litze ausgehängt und diesen ermöglicht) über Selbecks Felder, Wiesen und Weiden, der sein Ende auf einem Bauernhof fand, wo ihre Eigentümerin damit beschäftigt war, eine Gefahrenstelle abzuschirmen und dabei mehreren Deckakten durch den Hengst zusehen mußte, ohne eingreifen zu können, wurde sie tragend und bekam im darauffolgenden Sommer 2001 ihren Sohn Luca.

 

Das Geld wurde knapper, die Schulden größer, irgendwann ging sie in mein Eigentum über..

 

Nach einer Zeit mit Reitbeteiligung, in der sie deutlich ausgelasteter war als zuvor und gar keine Schäden mehr anrichtete, verkaufte ich sie im Januar 2005 als das, was ich nie wollte - ein Pony für ein Kind, noch dazu eines von erst knapp vier Jahren, aber die Lütte nahm sich unser Lunchen mit einer solchen Selbstverständlichkeit am Strick und marschierte mit ihr durch die Gegend und die ganz brav mit, dass ich das Gefühl hatte, dass es beiderseits Liebe auf den ersten Blick war.

 

Sie hat seitdem den perfekten Platz und arbeitet toll mit.

 

...und so ging es mit ihr weiter...