Rashaka
Der Weg führte uns eher zufällig zu Rashaka - eine Freundin blätterte im Frühjahr 2004 im Pferdemarkt, von der Seite aus entdeckte ich ihr Inserat "da ist endlich mal wieder ein hübscher Araber", dann das Erstaunen, dass es sich um eine Halbschwester von Ramirah handelte, die sogar erfolgreich Pleasure Turniere ging und Wanderritte absolviert hatte sowie auf Umzügen mit gegangen war.
Aus ganz anderen Gründen setzten wir uns dann später mit dem Verkäufer in Verbindung - sie war schon verkauft. Dann plötzlich Monate später ein Anruf auf dem Handy, ich stand grad mitten zwischen den Pferden - der Verkauf war geplatzt, sie war wieder zu haben. 'Eigentlich' wollten wir sie ja vorher gar nicht kaufen..
Am 01.11.2004 zog sie trotzdem bei uns ein.
Anfangs nur als "die Stute ohne Ohren" bezeichnet, machte sie schnell klar, dass SIE Chefin ist - Widerworte diesbezüglich duldet sie nicht, jedenfalls nicht von anderen Pferden. Eine "Box", auch wenn sie 40 qm groß ist, ist immer ihre, da darf allenfalls noch ihre Tochter mit rein, ansonsten entwickelt sie ausgesprochen großen Appetit auf fremdes Fell, in das sie erstaunlich großflächige Löcher 'zaubern' kann, ohne die Haut darunter zu verletzen.
Unter dem Reiter zeigte sich schnell, dass sie nicht anfängertauglich ist - sie hat einen sehr hohen Ausbildungsstand und reagiert auf feinste Hilfen, ein Genuß für den Reiter, der weiß, dass er sie gibt, beängstigend für denjenigen der der (irrigen) Meinung ist "ich mache doch gar nichts", sich aber dennoch im Seitwärtsgalopp, auf der Stelle kreiselnd und im Jog schräg rückwärts wiederfindet..
Im Gelände ist sie hellwach, aber eine Lebensversicherung, und mittlerweile zeigt sie ihre hübschen Säbelohren auch fast immer statt sie zu verstecken. Ein Phänomen ist ihr Verhalten auf fremdem Gelände - dort 'schläft' sie prompt ein. Vielleicht glaubt sie, sie solle nun eine Pleasure gehen, was zugegebenermaßen etwas ungünstig ist, wenn man versucht, sie auf einer Stuteneintragung zu ihren schwebenden Gängen zu motivieren und lediglich sanftes Schlurfen und einige widerwillig wirkende Galoppsprünge erntet, aber man kann ja nicht immer alles haben.
Am 18.04.2006 bekam sie ihr erstes Fohlen, die bildhübsche Ballaanah, und am 17.04.2010 Bahiyah, die kleine braune Vollschwester, die mindestens ebenso toll wie Ballaanah zu werden verspricht.
Da Rashaka einer B-Linie entstammt, haben wir diese Tradition bei ihren Töchtern fortgesetzt.
Rashakas Leben war offenbar noch enger mit Ramirahs verknüpft, als wir es uns hätten vorstellen können. Sie folgte ihrer Halbschwester ganz plötzlich nur 17 Tage später. Auch sie starb in meinen Armen, gerade erst 10 min zuvor von der Wiese geholt, alles schien normal, aber das Herz wollte nicht mehr. Leb wohl, meine Schönheit, danke für diese fast 13 Jahre..